Rohbau des Hochbehälters in Gottmannshofen steht
Am Hochbehälter in Gottmannshofen wurde Hebauf gefeiert. Mit der kleinen Feier folgte der Bauherr, die Stadt Wertingen, einem uralten Ritus, der bis ins 14te Jahrhundert zurückgreift.
Hebauf oder auch Richtfest genannt, wird immer gefeiert, wenn der Rohbau eines Gebäudes fertiggestellt und das Dach aufgesetzt ist. Das ist erst kürzlich am Hochbehälter in Gottmannshofen erfolgt (wir berichteten). Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier hat zum Hebauf neben den Stadträten auch die Bauarbeiter, Planer sowie die beteiligten Baufirmen eingeladen, um den bislang erfolgreich verlaufenen Bau zu feiern. Den Richtspruch, der zum einen als Dank an Ingenieure und Bauherr und zum anderen als Bitte um Gottes Segen für das Gebäude verstanden werden soll, übernahm Axel Jaud. Jaud ist Bauleiter der Baustelle und Leiter der Zimmerei des zuständigen Bauunternehmens Xaver Riebel. Einige Zeilen des Richtspruchs lauteten: „Nun müssen andre noch vollenden den Bau, mit geübten Händen, das Innere sorgsam schmücken aus, dann wird’s fürwahr ein prächtig‘ Haus.“ In diesem Sinne sprach auch Jürgen Schneider von der Augsburger Ingenieurgesellschaft Schneider-Leibner mbH (SLi): „Der erste Teil dieses Baus ist schon beeindruckend, doch das wirklich Besondere daran wird die technische Ausstattung des Gebäudes sein.“ Dank der Edelstahltanks im Inneren und der Edelstahlleitungen seien die hygienischen Bedingungen für die zukünftige Wasserversorgung optimal. Willy Lehmeier äußerte sich ebenfalls positiv über die knapp 1,5 Millionen Euro teuren Baumaßnahme. Das gute Zusammenwirken aller und eine klar strukturierte Vorgehensweise zeichne diese Baustelle aus. „Unsere Bauverwaltung ist auch bei diesem Projekt mit Herzblut, Präsenz vor Ort und mit großem Interesse dabei.“ Der Bürgermeister versprach: „Trotz der technisch hochwertigen Ausrüstung im Inneren der Anlage werden wir die Wasserpreise nicht erhöhen.“
Der Hochbehälter, im Südosten von Wertingen gelegen, wird für die nächsten Jahrzehnte die Wasserversorgung von Bliensbach, Gottmannshofen und Reatshofen sichern. Das voluminöse Gehäuse auf der Anhöhe gegenüber von Gottmannshofen fasst zwei Edelstahltanks mit einem gesamten Wasservolumen von 900 Kubikmeter. „Im Notfall könnten mit den beiden Stahltanks auch noch Geratshofen und Wertingen versorgt werden“, erklärte Stadtbaumeister Anton Fink schon zu Beginn der Bauarbeiten im Mai dieses Jahres. Die jetzt fertig gestellte Stahlbetonhülle samt Flachdach wird am geplanten Ende der Bauarbeiten mit einer Holzfassade verkleidet sein, so dass sich der Bau optimal an die Landschaft anpassen kann. Der Hochbehälter ist circa 24 Meter lang, 12 Meter breit und elf Meter hoch. Baubeginn war Anfang Mai, die geplante Fertigstellung ist zum Sommer 2017 vorgesehen.