Unternehmertour – Wertinger Stadtrat zum vierten Mal bei ansässigen Betrieben unterwegs
Inzwischen ist es Tradition, dass die Wertinger Stadträte jedes Jahr heimische Betriebe besuchen. Stadtrat Johann Bröll begleitete die Unternehmertour 2016 in seiner Funktion als zweiter Bürgermeister.
Günther Weiser, Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft, sowie Alexandra Killisperger, Wirtschaftsförderin der Stadt Wertingen, organisierten Besuche bei den Firmen „MSC GmbH“ in Roggden, „CLF PlantClimatics GmbH“ in Wertingen und „Stefan Eisenhofer Transporte & Frachtvermittlungen“ in Geratshofen. Wirtschaftsreferent Alfred Schneid betonte während der Tour, man wolle damit das gute Miteinander zwischen Stadt und Betrieben fördern.
Die „MSC GmbH“ von Firmenchef Raimund Wagner und seinem Kompagnon Thomas Jung ist in der metallverarbeitenden Branche ein anerkanntes Unternehmen. Sie planen und fertigen unter anderem in den Bereichen Zerspanungstechnik Maschinenbau und Konstruktion. „Wir entwickeln für unsere Kunden Systeme für Prototypen, testen diese und produzieren sie in Serie.“ Das zumeist projektbezogene Arbeiten der insgesamt 14 Mitarbeiter des Roggdener Betriebes erfordere neben Fachkenntnis auch absolute Geheimhaltung, erklärte Wagner seinem Besuch. „Unsere Kunden sind Firmen in der Bau-, Maschinen- und Automobilindustrie.“ 2006 begann Wagner seine Selbstständigkeit mitten im Dorf: „Ich wollte die bestehenden landwirtschaftlichen Gebäude auf dem Hof meiner Familie nutzen.“ Schwierig sei derzeit die Auftragslage wegen des sogenannten „Brexits“, da sie auch mit Partnern in England zusammenarbeiten. Wagner ist dennoch zuversichtlich: „Wir wollen uns erweitern und die Bereiche Konstruktion und Entwicklung ausbauen.“ Bröll zeigte sich beeindruckt vom Strukturwandel, welchen Wagner im Dorf vollzogen habe.
Bei der „CLF PlantClimatics GmbH“ wurden die Stadtratsmitglieder von Geschäftsführerin Eva Fryars sowie ihrem Stiefvater und Firmengründer Christopher L. Fryars begrüßt. „Wir beliefern Forschungsinstitute, Labore und Universitäten mit Klima- und Pflanzenzuchtkammern“ lautete die erste Zusammenfassung über die Tätigkeiten des Betriebes, der seit 1989 besteht. „Unsere Produkte sind mit einem ‚kontrollierbaren Glashaus‘ vergleichbar, weil diese Kammern ein dauerhaft reproduzierbares Klima herstellen können“, erklärt Eva Fryars. 2010 bezogen sie das Gebäude in Wertingen an der Donauwörther Straße: „Hier war Platz für unsere Firmenerweiterung.“ Die CLF PlantClimatics GmbH agiert europaweit, zum Kundenstamm zählen auch Unternehmen im Nahen Osten und Nordafrika. Seit langem arbeiten die Fryars erfolgreich mit einem Unternehmen in den USA zusammen. Darüber hinaus ergänzen sie in Eigenproduktion bei einigen dieser Produkte das Innenleben, um die Lieferzeiten für die Kunden zu verkürzen. Eine eigene, energiesparende Produktlinie wird ebenfalls in Wertingen hergestellt, außerdem produzieren die Fryars und ihre derzeit rund 15 Mitarbeiter für die Pflanzenforscher begehbare Klimaräume und LED Module. Die Stadträte und Bröll äußerten sich erfreut über die wirtschaftliche Vielfalt in der Zusamstadt, die ein Unternehmen wie die CLF bietet.
Nach dem Rundgang mit Firmenchef Stefan Eisenhofer über dessen Gelände im Gewerbegebiet in Geratshofen sagte Johann Bröll in Übereinstimmung mit seinen Stadtratskollegen: „Wir sind stolz, dass es einer von uns ist, der das geschafft hat“. Dessen gleichnamiges Transportunternehmen beschäftigt nach seinen Angaben derzeit 90 Mitarbeiter, davon allein 60 fest angestellte LKW-Fahrer. Eisenhofer sagt: „Wir werden bis zum Ende des Jahres den Umsatz von 10 Millionen Euro knacken.“
Der Firmenchef will expandieren. Mitte Oktober beginnt der Neubau einer LKW-Werkstätte mit Waschhalle und Büroräumen, außerdem ist die Vergrößerung der LKW-Parkplätze erforderlich. Eisenhofers Firmenhistorie beginnt mit einem Büro in seinem ehemaligen Kinderzimmer im Haus der Eltern: „Am 1. Oktober vor 17 Jahren habe ich mit Vermittlungen von Frachttransporten angefangen.“ Bereits ein halbes Jahr später erwarb er seinen ersten eigenen LKW. Heute stehen 60 davon mit unterschiedlichster Größe und Kapazität auf seiner Inventarliste. Inzwischen ist das Unternehmen Spezialist für verschiedenste Transportanforderungen. Das Hauptproblem sei der Fachkräftemangel: „Inzwischen beschäftige ich auch ausländische Fahrer.“ Hinzu kommt der schlechte Ruf der Logistikbranche, deren Berufe seien unterbezahlt und unattraktiv. Dem, so sagt Speditionskaufmann Eisenhofer, will er entgegenwirken: „Mein Beruf ist für mich noch immer spannend.“