50 Jahre im Dienst für die Wertinger

50 Jahre im Dienst für die Wertinger

 

Seit genau fünfzig Jahren ist Winfried Struthmann für seine Wertinger unterwegs, in Sachen Sanitärprobleme sowie in Heizung- und Haustechnik und später auch mit dem Thema Solaranlagen. Doch wenn man es genau nimmt ist das so nicht ganz richtig: denn nicht nur in Wertingen hat sich die „Struthmann-Heizung, Sanitär, Haustechnik und Solaranlagenbau“ im Laufe der vergangenen fünf Jahrzehnte rund 4500 Stammkunden erarbeitet. Die Spezialisten um den Seniorchef sind auch weit in den Landkreisen Dillingen und Donauwörth unterwegs. Manchmal sind sie – so die eigenen Angaben – ebenfalls in Augsburg, München oder auch schon mal in Starnberg auf Baustellen zu finden. Fragt man den inzwischen 67-jährigen Winfried Struthmann, was ihm durch den Kopf geht, wenn er exakt am 01.09.2023 sein 50-jähriges Berufsjahr erlebt, dann sagt er: „Damit habe ich nie gerechnet, natürlich bin ich stolz drauf und ich freu mich sehr drüber.“ Dass er den Betrieb mit aktuell 25 MitarbeiterInnen schon 2021 an den Ältesten, Daniel, übergeben hat, spielt für den rüstigen Senior keine Rolle, er ist nach wie vor täglich bei „seiner“ Kundschaft unterwegs – die er allesamt duzt. „Und wenn er den Papst treffen würde, den würde er auch duzen“, sagt Marianne Struthmann trocken, 62 Jahre jung und angetraute Ehefrau. Sie kennt ihren Winfried, seit sie ihm im zarten Teenageralter 1974 auf einer Baustelle über den Weg lief. Wo auch sonst sollte man einem so agilen Mann wie Winfried Struthmann begegnen? Drei Jahre später wurde in der Wertinger Sankt Martinkirche geheiratet und noch im selben Jahr kam Sohn Daniel zur Welt. Es folgten noch drei Geschwister. „Den ersten Vorschuss, den er sich vom Wertinger Lehrherren geben lies, verwendeten wir für Babysachen“, erinnern sich die Struthmanns. Seinen ersten Tag als Lehrling zum Gas- und Wasserinstallateur vergisst er auch bis heute nicht: „Ich fuhr morgens mit meinem Mofa von Lauterbach zur Firma nach Wertingen und bekam einen Platten, ich musste also nach Wertingen laufen und kam natürlich zu spät.“ Doch der Chef hatte ein Einsehen und fuhr ihn am Ende des Arbeitstages mitsamt dem Mofa mit dem Hänger nach Hause. Ziemlich bald nach Ausbildungsbeginn startete er neben der Arbeit mit der Meisterschule für Gas- und Wasser, die er erfolgreich 1981 beendete. Ein Jahr später – wieder an den Wochenenden – begann er die Meisterschule für Zentralheizung- und Luft, auch die wurde mit dem Meistertitel abgeschlossen. Logisch war dann der Schritt in die Selbstständigkeit im Jahr 1989, gemeinsam mit Bruder Dieter. „Wir hatten unsere Firmenzentrale im Haus an der Augsburger Straße, am Postkreisel.“ Struthmann hatte und hat sie alle, die kleinen und großen Kunden, die Firmen, Betriebe und Unternehmen, die Haushalte und Kommunen, er kennt sie alle und sie kennen ihn. „Die Autohäuser habe ich betreut, beim Bau der LEW-Bezirksstelle beriet ich ebenso wie beim Freibad Wertingen oder beim Umbau der Heizanlage im Wertinger Schloss.“ Um nur ein paar der mehr als 4 500 Kunden zu nennen, die zu achtzig Prozent aus Wertingen stammen. Er ist überzeugt, man müsse für diesen Beruf geeignet sein. „Ich als Chef hatte nie eine 40-Stunden-Woche, denn Probleme gibt es oft auch an Wochenenden oder zu anderen Unzeiten.“ Allerdings heißt das für ihn auch: „Nur wenn die Kunden dich holen, kannst du erfolgreich sein.“ Er lässt seine Worte etwas nachklingen und ergänzt dann, zu schaffen sei das auch nur dank seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. „Zum einen bilden wir seit Anbeginn unsere Fachkräfte selbst aus, ich kann sagen, dass alle meine Leute auch bei mir gelernt haben.“ Da Wertingen eine Schulstadt sei, sei es auch kein Problem, Praktikumsplätze zu vergeben, so Struthmann. „Denen gefällt es bei uns und sie bewerben sich dann bei uns.“ Zum anderen, sagt er, gebe es inzwischen auch immer öfter weibliche Lehrlinge, die sich für das Handwerk Haustechnik interessieren. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Frauen zumeist engagierter und ehrgeiziger sind“, so Struthmann.

Seit 1989 wuchs der Betrieb stetig, doch auch intern veränderten sich im Jahr 2004 die Verhältnisse in der Firma: „Mein Bruder und ich trennten uns beruflich und im gleichen Zeitraum zogen wir von der Augsburger Straße in die Industriestraße um.“

Dort reichte der Platz bis ins Jahr 2018, von wo der nächste Umzug in die Geratshofer Gewerbestraße ins eigene, neu errichtete Gebäude erfolgte. Marianne Struthmann nannte diese drei Schritte: angefangen (Augsburger Straße), umgezogen (Industriestraße), angekommen (Gewerbestraße).

Dass die nächste Generation der Firma Struthmann schon in den Startlöchern steht, freut den „Opa“ besonders: „Mein Enkel Maximilian, Sohn von meinem Ältesten Daniel, lernt gerade in einem Betrieb in Ostendorf den Anlagemechaniker.“ Ans Aufhören denkt der Seniorchef aber dennoch nicht. Solange er fit ist, sorgt er sich um seine Kundschaft und kommt meist sofort, ruft man nach ihm und schildert ein Problem, dann heißt es: „I komm glei“.

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