Fest verwurzelt mit Krankenhaus – Eine knappe halbe Million gespendet

Fest verwurzelt mit Krankenhaus – Eine knappe halbe Million gespendet

Wiedermal stellte der im Frühjahr 2008 gegründete „Verein der Freunde des Krankenhauses Wertingen e.V.“ unter Beweis, dass er nach wie vor fest mit „seinem“ Krankenhaus am Wertinger Ebersberg verwurzelt ist. Auch unter diesem Motto wurde das Erinnerungsfoto anlässlich der Jahreshauptversammlung 2024 unter dem stattlichen Baum im Garten des Pfarrheims aufgenommen. Eine beeindruckende Zahl an Spendengelder sprang einem im Pfarrsaal ins Auge. Spenden, welche im Laufe der vergangenen Jahre in Höhe von insgesamt 475 000 Euro für den Erwerb vieler Gerätschaften und Ausstattungen im Krankenhaus investiert wurden. Schatzmeister Markus Rauwolf berichtete, dass allein für die Einrichtung der neu gegründeten Abteilung Akutgeriatrie in 2023  72 500 Euro seitens des Vereins eingesetzt wurden. Er und Vereinsvorstand wurden durch genaue Prüfung aller Unterlagen von den anwesenden Mitgliedern entlastet. Vereinsvorsitzender, Bürgermeister Willy Lehmeier, berichtete über die letzten Wochen und Monate bezüglich der prekären Krankenhaussituationen auch im Landkreis Dillingen. „Danke an das Team in unserem Krankenhaus, das erst kürzlich trotz  des herausfordernden Tagesbetriebs noch einen interessanten und unterhaltsamen Tag der offenen Tür organisiert hat.“ Auch Landrat Markus Müller habe deren Engagement honoriert. Auf Fragen der Mitglieder über die finanzielle schwere Lage nicht nur der beiden Kreiskliniken, antwortete Lehmeier: „Ich hoffe auf einen warmen Geldregen vom Bund.“ Und ernster fügte er hinzu: „Das System insgesamt braucht einfach mehr Geld, die Krankenhäuser und Kliniken müssen nicht nur zentralisiert, sondern vor allem stabilisiert werden.“ Dies sehe er als einen Appell an die Bundespolitik. Dass man im Wertinger Haus die Orthopädie im Landkreis zentralisiere und dort die Akutgeriatrie eingerichtet habe, nannte Lehmeier eine gute Entwicklung. Zum Thema Orthopädie hatte der Verein im Laufe dieses Nachmittags  auch zu einem Vortrag des Wirbelsäulenspezialisten, Professor Dr. Michael Kraus, eingeladen. Dieser übt in seinem Fachgebiet ein Lehramt aus, praktiziert und operiert im Wertinger Krankenhaus und lässt sich dabei von MedizinerkollegInnen aus der ganzen Welt während seinen Operationen über die Schulter schauen. Kraus ist einer von acht OrthopädInnen der ebenfalls im Wertinger Krankenhaus angesiedelten Orthopädiepraxis „ORTHix-Zentrum“, welches 2009 von den Kollegen Dr. med. Ralph Christ und Dr. med. Susanne Engelsberger gegründet wurde. Mit kleinen Videos und Bildern aus Röntgenaufnahmen sowie begleitenden Erklärungen demonstrierte Kraus auch für Laien verständlich, die Folgen, Schmerzen und Therapien von allgemeinen Rückenschmerzen bis hin zu Bandscheibenvorfällen durch Verschleiß oder Unfällen. „Heutzutage wenden wir Methoden an, die das früher übliche Versteifen der Wirbelsäule ersetzt.“ Kraus stimmte zu, dass gerade in Deutschland zu oft und oft unnötig operiert werde, hierzu gebe es inzwischen dank guter Anamnese (Erfassen der Krankengeschichte) verschiedene Therapiekonzepte. „Dazu gehören Physiotherapie, Bewegung, Medikamente aber auch Spritzen sowie endoskopisch minimalinvasive Eingriffe.“ Lehmeier zeigte sich beeindruckt vom Vortrag des Professors und appellierte an alle Zuhörer nicht ohne ein Schmunzeln, es sei doch besser, sich mehr zu bewegen. Schlussendlich kam die Sprache noch auf die Wertinger Notaufnahme. Dazu erläuterte Florian Brandelik als Leiter der dortigen Notaufnahme, dass in den geöffneten 365 Tagen alles an Erstanamnese und Behandlung in der Zeit zwischen 8 und 18 Uhr möglich sei. Lediglich durch den Rettungsdienst würden dort des Nachts ausschließlich internistische Fälle aufgenommen werden können.

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