Unternehmerbesuch des Stadtrats Wertingen

Unternehmerbesuch des Stadtrats Wertingen

 

Jedes Jahr machen sich Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier und viele der StadtratvertreterInnen auf den Weg zu ausgesuchten Firmen und Betrieben in der Zusamstadt. Wirtschaftsförderin Alexandra Killisperger organisiert in bewährter Form diese Informationstreffen zwischen der Kommunalpolitik und der heimischen Wirtschaft. In diesem Sommer besuchten die Frauen und Männer als erstes das Bliensbacher Unternehmen „Seitz Electric GmbH“, welches seine Besucher mit einer hohen Erfolgsquote überraschte. Tendenz steigend. Firmeninhaber Helmut Seitz stammt aus Bliensbach, hat in früheren Jahren eine Lehre als Elektriker gemacht und lebte vor der Gründung von „Seitz Electric“ zwanzig Jahre mit seiner Familie in Südafrika. Nach seiner Rückkehr ins elterliche Anwesen begann er 2004 mit Steuerungssystemen für Biogasanlagen. „Ich habe zu der Zeit den Boom in dieser Sparte der Energiegewinnung mitgenommen“, erinnert er sich. Heute arbeiten 22 Beschäftigte daran, seine teils patentierten Steuerungs- und Messgeräte für Anlagen im Biogasbereich in ganz Europa sowie global, herzustellen und zu verkaufen. „Wir setzen zwanzig verschiedene Messgeräte für unterschiedliche Anlagen zusammen, bauen hier komplett mechanisch die entsprechenden Schaltschränke zusammen und testen die Technik sowie die Elektrik.“ Auch die dafür notwendige Planung werde in Bliensbach erstellt. Dank eines ausgeklügelten Netzwerkes mit Elektrobetrieben in ganz Deutschland klappt nach Angaben des Firmenchefs auch der Service von „Seitz Electric“ reibungslos. Wegen der gut durchdachten Lagerhaltung bleibe sein Unternehmen immer in der Lage, die Bestellungen fristgerecht auszuliefern, so Seitz. Die derzeitige Auftragslage sei sehr hoch, „deshalb sind wir bis zum Jahresende voll ausgelastet“. Weil man am jetzigen Standort nicht mehr weiter expandieren kann, werden er und seine Nachfolgermannschaft im Wertinger Industriegebiet in Geratshofen ein größeres und modernes Betriebs- und Geschäftsgebäude beziehen. Sie alle sind sich ihres weiteren Erfolgs sicher: „Ohne Biogas funktioniert die Energiewende nicht.“

Der nächste Besuch führte die StadtvertreterInnen von Bliensbach nach Reatshofen in die Steuerkanzlei Dr. Spann. Diese ist 1995 aus Frauenstetten nach Wertingen umgezogen und seitdem auf aktuell 28 Beschäftigte gewachsen. Inhaber Dr. Michael Spann und seine Ehefrau Claudia gaben Einblicke über die Entwicklung der Kanzlei, die neben Steuer- und Rechtsberatung auch Wirtschaftsprüfungen anbietet. „Dank unserer hohen Digitalisierungsquote arbeiten wir effizient und sind vermutlich die größte Steuerkanzlei im Landkreis.“ Dank der sogenannten „ISO 9001“ Zertifizierung und dem ausgezeichneten Team habe man bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten, so Spann. „Wir sind stolz darauf, jedes Jahr auszubilden, auch für 2025 haben wir einen freien Ausbildungsplatz.“ Auf Nachfrage zu den Möglichkeiten von Homeoffice sprach Spann von guten Erfahrungen innerhalb des Teams und einer hohen Selbstorganisation. Diese ermögliche flexible Arbeitsorte und Arbeitszeiten für deren gutes und verlässliches Team. Bürgermeister Willy Lehmeier zeigte sich überzeugt, dass dies zwar ein logistisch großer Aufwand sei, sich aber auf lange Sicht bestimmt bezahlt mache. Und nicht umsonst kann die Steuerkanzlei Auszeichnungen unter anderem als exzellenter Arbeitgeber und als TOP Steuerberater in Focus Money und Handelsblatt vorweisen. Auch in Reatshofen wurde gegenüber den StadtvertreterInnen der Wunsch nach einer Standorterweiterung angesprochen.

Die dritte und letzte Station für Lehmeier und die StadtvertreterInnen war der Hof und das Anwesen der Familie von Anton und Monika Deisenhofer in Gottmannshofen. Sie halten und versorgen derzeit insgesamt 3 500 Legehennen, verkauften nach eigenen Angaben im Jahr 2023 rund eine Million Eier. Die letzte Investition der beiden war 2020 ein Stall mit Schönwetterauslauf unter Pappeln sowie einem Sandplatz zum Baden für 2 000 Legehennen, den die Tiere gerne annehmen. „Bei uns hat jedes Huhn ausreichend Platz.“ Was sie auch unter Beweis stellen konnten. Die Gruppe durfte unter strengen Hygienevorkehrungen in die Ställe schauen und sich davon überzeugen. Die Tiere können ausweichen und haben somit wenig Stress mit den natürlichen Rangordnungen. Sie haben innerhalb des offenen Stalls drei Etagen, eine oberste zum Schlafen und Ausruhen und eine zum Fressen und Eierlegen. Die unterste fängt Kot und Stallstreu auf, letzteres werde regelmäßig aufgefüllt. Alles wird vollautomatisch abtransportiert. So auch die Eier. Das Ehepaar Deisenhofer demonstrierte am Ende des Transportbands eine selbst entwickelte Eierabpackmaschine. Die Eier werden dort automatisch gewogen und dementsprechend vorsortiert, so dass „der Mensch“ nur noch die Eierkartons befüllen muss. „Wir können damit unsere Arbeitszeit halbieren“, sagt Anton Deisenhofer, der als Halbtagskraft im Familienunternehmen mitarbeitet. „Zusammen mit meiner Frau als Vollzeitkraft sind meine drei Kinder eingespannt.“ Rund 30 Prozent der Eier verkauft die Familie im Hofladen, neben Nudeln und Kartoffeln. Auch das Futter für die Hühner werde größtenteils selbst angebaut. Desweiteren liefern die Deisenhofers ihre Eier an regionale Geschäfte und Hofläden sowie an ansässige Gastronomie.

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