Unternehmergeist zeigt lobenswerten Zusammenhalt
Glück gehabt: ein lauer Sommerabend, das Wetter hielt, die Gespräche waren unterhaltsam und informativ, der Gaumengenuss wurde schmackhaft bedient. Der Wirtschaftsempfang der Stadt Wertingen war dank gelungener Organisation der Wirtschaftsförderin Alexandra Killisperger ein Event in der Zusamstadt, dem viele eingeladene Unternehmer und Betriebschefs gerne folgten. Karin und Christoph Denzel vom gleichnamigen Holzhandel äußerten sich positiv über die Einladung: „Es ist interessant, sich außerhalb des Alltags und im lockeren Rahmen auszutauschen, das ist sonst nicht möglich.“ Und Uwe Bühlmann, Betriebsleiter bei der Berchtenbreiter GmbH, zugehörig zu der – für Aufzüge bekannten – Schindlergruppe, sagte: „Ich bin gerade mal seit vier Wochen in der Stadt und finde diesen Austausch wunderbar.“ Eine weitere positive Rückmeldung erhielt Gastgeber und Bürgermeister, Willy Lehmeier, vom Künstlerpaar Claudia Reining-Hopp und Wolfgang Reining. „Wir stellen wieder einmal fest, dass unsere Stadtverantwortlichen viel für die heimische Wirtschaft tun und sich kümmern.“ Sie hoffen derzeit auf finanzielle Unterstützung durch die Stadt, denn auch die Glaskünstlerin und ihr Atelier in der Wertinger Schützenstraße waren jüngst erheblich vom Hochwasser betroffen.
Und so war es folgerichtig, dass zu Beginn des Abends die Begrüßungsrede von Lehmeier mit einer kurzen Schilderung der Katastrophe begann. Im Saal des Wertinger Schlosses lobte er den Zusammenhalt in der Stadt, denn, „die Innenstadt von Wertingen war von einem noch nie dagewesenen Hochwasser betroffen.“ Er dankte allen, „die geholfen haben, sich der Katastrophe zu stellen.“ Lehmeier erwähnte die nachbarschaftlichen Hilfen oder Spenden der Unternehmer in Form von Geld oder Sachleistungen. Weiter lobte er den Unternehmergeist aller, denn deren wirtschaftliche Stärke, stärke auch den Standort Wertingen. „Ein Einzelhändler mit mehreren Filialen in mehreren Orten bestätigte mir, dass er nur in Wertingen einen Zusammenhalt spüre, dort werde Gemeinschaft gelebt.“ Lehmeier weiter: „Sie alle sind Spezialisten in ihrem Gebiet, unterstützen unsere Wirtschaftsvereinigung, zeigen Herz für unsere Vereine, auch durch Sie können wir unsere Werte aufrechterhalten.“
Eine Spezialistin auf ihrem Gebiet stellte Lehmeier seinen Zuhörern am Ende seiner kurzen Begrüßung vor: Elisabeth Schmid, Geschäftsführerin des Unternehmens „Die Raumgeber“. Aus ihrem Fachgebiet, der Unternehmens- und Personalentwicklung, teilte sie Ihr Wissen mit den Anwesenden, wie Führungskräfte die persönliche Entwicklung ihrer Mitarbeitenden im Berufs- und Geschäftsleben unterstützen können. Sie referierte frei und kompetent über die „Trilogie der Führung“. Soll heißen: „Wachstumsimpulse geben, betreuend und beratend zur Seite stehen, Verantwortung übergeben aber letztendlich auch Entscheidungen treffen, das ist für gute Führungskräfte Alltag.“ Die Spezialistin erklärt: „Dafür benötigt es Selbstführungs-Kompetenz und viel Zeit, um mit den Menschen zu arbeiten, jedoch vor allem sogenannte „Emotionale Intelligenz“ (EQ). Schmid spricht vom derzeitigen, „Paradigmenwechsel in der Führung“: „Es ist wichtig, kluge Leute einzustellen, die fachlich vielleicht sogar kompetenter sind als die Führungskraft, denen muss aber entsprechender Entwicklungs- und Entscheidungsraum gegeben werden.“ Dafür brauche es moderne Führungskompetenzen wie Nahbarkeit, Offenheit, Courage sowie Bereitschaft für Vertrauen und Augenhöhe. Das alles basiere auf einer ausgeprägten EQ und würde für einen nachhaltigen Erfolg gebraucht. Schmid spricht auch über resonante und dissonante Führungsstile und zu welchen Ergebnissen diese bei den Beschäftigten und bei den Unternehmen selbst führen. Die gebürtige Wertingerin stellt in ihrem Vortrag unter Beweis, dass sie ihr Wissen nicht nur durch ein Studium und berufsbegleitende Weiterbildungen erworben hat, sondern vor allem durch viel Erfahrung in der jahrelangen Arbeit mit Unternehmern und Führungskräften.