Machbarkeitsstudie zum Hochwasser wird vorgestellt
Bereits 2006 hat die Stadt Unterstützung beim damaligen Umweltminister Schnappauf erbeten, den Hochwasserschutz an Zusam und Laugna anzupacken. Jahre später war klar, ohne Machbarkeitsstudie unter der Leitung des Wasserwirtschaftsamtes und der Beauftragung eines Planungsbüros wird es bei einem unerfüllbaren Wunsch der Stadt bleiben. Daraufhin wurde die Machbarkeitsstudie mit hohem personellen Aufwand auf allen Seiten vorangetrieben. Die Freude war im gesamten Stadtrat groß, als nach vielen Jahren die Grundlage für die tiefergehenden Planungen des notwendigen Hochwasserschutzes geschaffen waren. In einer Ausstellung im Rathaus wurden 2017 die Ergebnisse der Bevölkerung präsentiert. Trotz dieser Auftaktveranstaltung führten Personalmangel, eine hohe Zahl an bereits laufenden Planungen und Beauftragungen und nicht zuletzt eine nicht gesicherte Finanzierung im Haushalt beim Wasserwirtschaftsamt zu weiteren zeitlichen Verzögerungen.
Anfang Juni 2024 erfasste die Innenstadt ein noch nie dagewesenes Hochwasser. Der Pegel der Zusam stieg bis auf knapp vier Meter an. Die Innenstadt glich einer Seenplatte. Keller wurden geflutet, Öltanks kippten, Menschen mussten mit Booten aus ihrem Zuhause gerettet und evakuiert werden. Die Schadensbilanz beläuft sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Nur der großen Solidarität der Menschen untereinander und dem Eingreifen von über 400 freiwilligen Helferinnen und Helfern war es zu verdanken, dass menschliche Opfer nicht zu beklagen waren.
Was die Stadt und ihre betroffenen Menschen nun brauchen, sind die fachliche Unterstützung durch das Wasserwirtschaftsamt und einen zeitnahen Beginn mit den Planungen zum Hochwasserschutz, so Lehmeier. Zudem fordert die Bürgerinitiative, dass einzelne Schutzmaßnahmen vorgezogen und schnell realisiert werden müssen. Dabei sind im Zusammenspiel zwischen Politik und staatlichen Behörden neue und pragmatische Wege einzuschlagen, damit kostbare Zeit nicht verloren geht. Bürgermeister Lehmeier wünscht sich einen Neustart und hat das Wasserwirtschaftsamt um Unterstützung gebeten. Das Amt hat zugesagt und wird am 23. Oktober einen Rückblick zum Hochwasser 2024 geben, die Machbarkeitsstudie vorstellen und das weitere Vorgehen schildern. Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr im Foyer der Stadthalle.