Wohnraumberatung für alle

20190417 wohnraumberatung

Wohnraumberatung für alle

Den ASB (Arbeiter-Samariter-Bund) und Regens Wagner Dillingen bringt man häufig mit Behinderung, Gebrechen und Krankheit in Verbindung.

Dass das so nicht ganz zutrifft, macht Stefan Leser, Gesamtleiter von Regens Wagner in Dillingen klar: „Unsere Dienste gehen weit darüber hinaus, unsere Angebote umfassen unter anderem noch Kindergarten und Kinderhort, Physiobehandlungen oder pädagogische Therapiepraxen sowie Wohnraumberatung für alle.“ Ursula Mittring von Regens Wagner baute vor mehr als zwei Jahren nach fundierter Schulung die Beratung zum Thema Wohnraum auf und machte die Erfahrung, „dass der Bedarf hierfür nicht zuletzt auch unter der Entwicklung des demografischen Wandels stetig gewachsen ist.“ Mittring erklärt, was man sich unter einer Beratung über den privaten Wohnraum vorstellen kann: „Jeder will in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben, auch wenn sich Lebensumstände verändern.“ Sie zählt viele Punkte auf, die ein eigenständiges Leben in der Wohnung oder im Haus ermöglichen, auch wenn man alt ist, kleine Kinder im Haus sind oder ein Unfall einen zwingt, das Lebensumfeld anders zu gestalten. „Wir kommen ins Haus und weisen die Bewohner direkt vor Ort auf meist kleine Maßnahmen hin, die für den Alltag aber eine große Wirkung haben.“ Im Bad können Haltgriffe helfen oder das Umstellen von Schränken und Wäschekörben viel Platz schaffen, zu mehr Sicherheit verhelfe zum Beispiel auch eine Abschaltautomatik für den Wasserkocher in der Küche. Ist ein Umbau in Bad oder Küche sinnvoll, zeigt die Beraterin Möglichkeiten auf, an Fördergelder zu gelangen oder kostengünstige Kredite bei der KfW zu erhalten. „Wir sprechen mit den Kostenträgern und geben viele Tipps“, versichert Mittring.

Speziell dem Thema „Wohnraumberatung“ hat sich nun auch der ASB in Wertingen zugewandt. Zukünftig will man gemeinsam mit Regens Wagner in Dillingen dieses Angebot auch auf Wertingen ausweiten. Nina Heyduck vom ASB Regionalverband Dillingen-Donau-Ries e.V. hat ihr Büro im Wertinger Mehrgenerationenhaus. „Ich habe mich zu diesem Thema zertifizieren lassen, Schwerpunkt ist unter anderem barrierefreies Leben und zukünftige Wohnformen.“ Nach der Schulung zur Wohnraumberaterin verfolgt Nina Heyduck nun gemeinsam mit Ursula Mittring das Ziel, den Menschen trotz Veränderungen ein gutes Leben in den eigenen vier Wänden aufzuzeigen. „Wir weisen zum Beispiel auch darauf hin, Stolperfallen wie rutschende Teppiche oder im Weg liegende Kabel entsprechend zu verändern oder zu vermeiden, oder wir erklären, dass bereits ein umgeräumter Schrank Platz schafft und die Dinge besser erreichbar sind.“ Eine von vielen Möglichkeiten, die zu mehr Sicherheit und Komfort im Alltag führen, seien beispielsweise auch ein Türspion und eine Gegensprechanlage.

Heyduck weist unter anderem auf das Notrufsystem des ASB hin, das für den Fall der Fälle rund um die Uhr erreichbar ist.

Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier begrüßte das neue Angebot in der Zusamstadt: „Hier stehen Hilfe und Unterstützung für viele Lebensbereiche im Fokus, um so wichtiger ist es, dieses Angebot den Menschen näher zu bringen.“ Das Stadtoberhaupt ist sich mit Mittring und Heyduck einig, „Bedarf ist sicher vorhanden.“

Lehmeier schlug vor, mit Aktionstagen, mit Kontakt zu bereits etablierten sozialen Einrichtungen und viel Öffentlichkeitsarbeit die unterschiedlichen Hilfestellungen und Tipps  für das private Wohnen den Menschen näher zu bringen und sie darüber zu informieren.

Hierfür finden Sprechstunden jeden letzten Donnerstag im Monat im Wertinger Mehrgenerationenhaus statt (Fritz-Sauter-Straße 10), die erste Sprechstunde zum Thema Wohnraumberatung wird am Donnerstag, den 25. April in der Zeit von 13.30 Uhr bis 15.00 Uhr abgehalten.

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