Energieeffizienz-Analyse der Trinkwasserversorgung der Stadt Wertingen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Konzept für eine energieeffiziente Trinkwasserversorgung in der Stadt Wertingen
Die Stadt Wertingen hat sich unter der Zielsetzung des Erkennens von Verbesserungsmöglichkeiten in der Energieeffizienz und der Analyse von Energieeinsparungsmöglichkeiten im Bereich der Trinkwasserversorgung erfolgreich um die Aufnahme in das Projekt Klimaschutz-Teilkonzept „Klimafreundliche Trinkwasserversorgung“ des Förderprogramms der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums beworben. Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums wird über den Projektträger Jülich das Projekt Klimaschutz-Teilkonzept „Klimafreundliche Trinkwasserversorgung“ der Stadt Wertingen zu 50 % gefördert.
Zielsetzung des Klimaschutz-Teilkonzeptes ist es, eine Entscheidungsgrundlage und ein strategisches Planungsinstrument zu entwickeln, mit denen die Treibhausgasemissionen und Energiekosten der Trinkwasserversorgung nachhaltig gesenkt und optimiert werden können. Hierzu wird die gesamte Trinkwasserversorgung mit der Gewinnung, der Aufbereitung, der Speicherung und der Verteilung von Trinkwasser analysiert und bewertet. Neben der Bestandsanalyse und der Erstellung von Energie- und CO2-Bilanzen wird ein Maßnahmenkatalog mit den Konzepten zur Effizienzsteigerung ausgearbeitet.
Mit der Durchführung der Analysen werden über die in den vergangenen Jahren erzielten Verbesserungen bei Anlagenerneuerungen weitere Energieeinsparpotenziale für die Trinkwasserversorgung der Stadt Wertingen ermittelt. So können mittelfristig, vor allem durch den Einsatz energetisch effizienter neuer Pumpenaggregate sowie durch Betriebsumstellungen innerhalb der Pumpstationen und in der Gesamtwasserversorgung, ca. 30 % des derzeitigen Energieverbrauchs bzw. der CO2-Emission eingespart werden.
Das Vorhaben in Kürze:
Titel des Vorhabens: KSI: Klimaschutz-Teilkonzept „Klimafreundliche Trinkwasserversorgung“ in der Trinkwasserversorgungsanlage der Stadt Wertingen
Laufzeit: 01.03.2018 – 28.02.2018
Beteiligte Partner: Schneider-Leibner Ingenieurgesellschaft mbH
Förderkennzeichen: 03K08181
Gesamtvolumen: 42.017,00 € (davon 50 % Förderung durch das Bundesumweltministerium)
Ausführliche Informationen zur Nationalen Klimaschutzinitiative erhalten Sie auf der Homepage des Bundesumweltministeriums (BMUB): https://www.klimaschutz.de und des Projektträgers Jülich: https://www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen
Ergebnis der Energieanalyse Wasserversorgung der Stadt Wertingen
Der Klimaschutz ist ein großes Thema, das viele Menschen weltweit umtreibt und das jeden betrifft. Um die Klimaerwärmung in Zukunft zu begrenzen, muss der Ausstoß an Treibhausgasen, dazu zählt vor allem CO2, stark vermindert werden.
Die Versorgung der Bürger der Stadt Wertingen mit Trinkwasser ist eine wichtige kommunale Aufgabe. Zur Förderung des Rohwassers aus den Brunnen, zur Aufbereitung des Rohwassers zu einwandfreiem Trinkwasser und zur Verteilung des Trinkwassers an Haushalte und Industrie wird Energie benötigt. Im Jahr 2017 betrug der Stromverbrauch für die Wasserversorgung der Stadt Wertingen 266.000 kWh. Da bei der Stromproduktion in Deutschland nach Angaben vom Umweltbundesamt 528 g CO2 je kWh elektrischer Energie anfallen, entspricht der Stromverbrauch der Wasserversorgung einem CO2-Ausstoß von insgesamt 140 t pro Jahr.
Die Stadt Wertingen möchte ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten und hat am 28. Februar 2018 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative eine vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit geförderte Untersuchung der Energieeinsparpotentiale in Auftrag gegeben. Die Analyse wurde im Zeitraum von März 2018 bis Mai 2019 durch die in Augsburg ansässige Schneider-Leibner-Ingenieurgesellschaft mbH durchgeführt mit dem Ergebnis, dass in der Trinkwasserversorgung der Stadt Wertingen ein Energieeinsparpotential von 29 % des aktuellen Energieverbrauchs vorhanden ist. Durch die Verringerung des Stromverbrauchs werden pro Jahr etwa 40 t CO2 weniger in die Atmosphäre ausgestoßen.
Die Maßnahmen zur Energieeinsparung werden derzeit priorisiert. Dabei werden auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Die Einzelmaßnahme mit dem größten Einspareffekt soll schnellstmöglich realisiert werden, da allein mit dieser Maßnahme der Stromverbrauch um etwa 54.000 kWh pro Jahr verringert werden kann. Unsere Atmosphäre wird damit um 28,5 t CO2 pro Jahr entlastet.