Die Anfänge des Wertinger Heimatmuseums sind eng mit dem Namen des ehemaligen Oberlehrers Franz Xaver Burghart aus Gottmannshofen bzw. Westendorf verbunden, der in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts das Museum gründete. Nach anfänglicher Unterbringung im Stadtstadel, einem Anbau des einstigen Rathauses, und späterer Deponierung der Ausstellungsstücke in der alten Volksschule, wurde die Sammlung 1975 in das renovierte Wertinger Schloss verlegt.
Die imposante Schlossanlage aus dem 14. – 17. Jahrhundert, die ehemals von den Geschlechtern der Langenmantel und Pappenheimer bewohnt wurde, zeigt im Kellergeschoss und in den Fluren des heutigen Rathauses und Sitzes der Verwaltungsgemeinschaft Wertingen die Bestände des Heimatmuseums in würdigem Rahmen.
Sammlungen
- Vor- und Frühgeschichte des Wertinger Raumes (Funde ab der Jungsteinzeit)
- Stadtgeschichte/Handwerk und Zünfte (unter anderem Webstuhl aus dem 17. Jahrhundert, Stoffdruckmodel)
- Landwirtschaft (bäuerliche Geräte aus mehreren Jahrhunderten)
- Wohnkultur (bemalte Bauernschränke und Truhen)
- Trachten/sakrale Kunst (unter anderem spätgotische Plastik des „Hl. Veit im siedenden Öl“ aus dem ehemaligen Frauenkloster Weihenberg in Wertingen)
- Kunst und Kunsthandwerk (unter anderem schmiedeeiserne Grabkreuze, Schmuck, Gemälde, Plastik)
- Waffen und Ausrüstungsgegenstände von der napoleonischen Zeit bis zum 2. Weltkrieg
Spezialsammlungen
Im angegliederten Stadtarchiv, Schulstraße 10 (ehemaliges Amtsgericht): Literatur vom 16. Jahrhundert bis zur Jetztzeit, überwiegend aus Wertingen und dem Zusamtal; Urkunden zu Stadt- und Kirchengeschichte bis ins 15. Jahrhundert zurückreichend; umfangreiche Büchersammlung.
Publikationen
Museumsprospekt für die Museen im Landkreis Dillingen.
Veröffentlichungen des Stadtarchivars Jürgen Fiedler.
Mitarbeiter der Wertinger Museen stellen ihre Lieblingsobjekte vor
Das dient zum einen dazu, die Museumsmitarbeiter der Öffentlichkeit vorzustellen, zum anderen werden dabei einige Objekte des Museums genauer betrachtet und in einen Zusammenhang mit anderen Objekten gestellt:
- Hl. Veit im Kessel, um 1520, Holzskulptur, farbig gefasst
(Alfred Sigg) - Zustelltasche der Deutschen Bundespost, Leder
(Theo Hungbaur) - Das jüngste Gericht, Öl auf Blech
(Jakob Huber) - Kommodenuhr
(Wolfram Stadler) - Mappa über die beide Churfürstliche Freye Reichs Herrschafften Wertingen und Hohenreichen, Landkarte von 1768
(Dr. Johannes Mordstein) - Keltischer Eisenbarren, vermutlich um Christi Geburt
(Peter Bogner) - Goagl und Sämmler, landwirtschaftliche Geräte, erste Hälfte 20. Jahrhundert
(Josef Mareiser) - Alamannische Pferdchenfiebel, um 500
(Richard Geier) - Kriegskasse, 18. Jahrhundert, Eisen
(Michael Wieland) - Rollfilmkamera im Format 6 x 9, Voigtländer Bessa aus Braunschweig,1929
(Dr. Stefan Birkle) - Ski aus Holz mit Skistecken, 1930er Jahre
(Christian Hof) - Tschako, militärische Kopfbedeckung, erste Hälfte 19. Jahrhundert
(Rainer Tochtermann) - Webstuhl aus Holz , 1650
(Helmar Haupt) - Kachelofen, honigfarben, gemausert, mit gusseisernem Heizkasten, um 1850, Schwäbisches Ofenmuseum
(Hans Hurler) - Röhrenradio, Type S. O. B., 1927, Radio-und Telefonmuseum
(Heinz Maxzin) - Läuterbecken, 19./erste Hälfte 20. Jahrhundert, Brauereimuseum
(Fritz Carry) - Tonbandgerät, Grundig TS 340 HiFi, ca. 1965, Radio- und Telefonmuseum
(Willi Kempter) - Fahrrad mit Holzrahmen, 1902/1903
(Anton Stehle) - Kofferradio „Nixe“, Firma Blaupunkt, 1958
(Siegfried Beck) - Schulbank, Massivholz, 19. Jahrhundert
(Willy Lehmeier) - Reibeplatte mit Läufer, Solnhofer Plattenkalk, 19./Anfang 20. Jahrhundert
(Cornelius Brandelik)
Zeitstrahl – ein Projekt des Heimatmuseums
Der Zeitstrahl, der im Eingangsbereich des Wertinger Schlosses aufgebaut ist, versucht die Zeit von 15 000 vor Christus bis heute zu veranschaulichen. Dies geschieht anhand verschiedener Objekte aus dem Heimatmuseum. Dabei stehen 30 Vitrinen bereit, die mit etwa 40 Objekten bestückt sind. Die Objektkästen haben unterschiedliche Farben, sie sind nach Epochen gegliedert und jeder Epoche ist eine andere Farbe zugeordnet. Mit dem Zeitstrahl wird auch die Geschichte Wertingens illustriert. Eine Audiostation ergänzt die Ausstellung. Hier bekommt man schwäbischen Dialekt durch einheimische Sprecher und Sprecherinnen zu hören. In den Zeitstrahl integriert ist die Vitrine für das Objekt des Monats.
Zeitstrahl
Titel | Datum | Dateigröße | Download |
---|---|---|---|
Zeitstrahl Wertingen | 6.22 MB | Vorschau |
Ansprechpartner:
Leitung: Cornelius Brandelik
Tel.: 0 82 72 / 84 – 196
Führungen nach Vereinbarung mit der Stadtverwaltung. Der Eintritt ist frei.
Öffnungszeiten (in den freizugänglichen Räumen des Schlosses)
Montag – Mittwoch
08:00 – 12:00 Uhr und 13:00 – 17:00 Uhr
Donnerstag
08:00 – 12:00 Uhr und 13:00 – 18:00 Uhr
Freitag
08:00 – 12:00 Uhr
Rathaus, Schulstr. 12, 86637 Wertingen